Statistische Angaben zu Hörschädigungen in Deutschland
Über die Zahl der Hörgeschädigten in Deutschland gab es bisher keine
verbindlichen oder gar aktuellen detaillierten statistischen Angaben.
Mit der Untersuchung von Sohn wurde erstmals eine qualifizierte und
repräsentative Untersuchung von Hörgeschädigten ab 14 Jahren erstellt.
("Hörscreening", repräsentative Untersuchung über die Hörfähigkeit in
der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren, durch-geführt im Mai 1999 von
Dr. med. Wolfgang Sohn, Universität Witten/Herdecke in Zusammenarbeit
mit Siemens Audiologische Technik, der Öffentlichkeit vorgestellt in
einer Pressekonferenz in Berlin im März 2000) Ansatzpunkte für eine
fundierte Schätzung der Zahlen für Hörgeschädigte überhaupt, sowie für
eine Aufteilung nach Hörschädigungsgraden. Auf der Basis der Sohn'schen
Untersuchung und eigener Berechnungen ergeben sich folgende Resultate:
19
%
der deutschen Bevölkerung
über 14 Jahre
sind hörbeeinträchtigt. Bei einer Bevölkerungszahl für diesen
Personenkreis von
70 Mill.
sind das
13,3 Mill.
Davon sind:
leichtgradig schwerhörig | 56,5 % | = 7.510 Mill. |
mittelgradig schwerhörig | 35,2 % | = 4.680 Mill. |
hochgradig schwerhörig | 7,2 % | = 958.000 |
an Taubheit grenzend schwerhörig | 1,6 % | = 213.000 |
Nach dem Schwerbehindertengesetz (Statistische Bundesamt von 1999) sind circa 230.000 Personen als Schwerbehinderte aufgrund einer Schwerhörigkeit oder einer Sprachstörung anerkannt. Hinzu kommen 80.000 Gehörlose, die nach dem Schwer-behindertengesetz anerkannt sind und nach der neuen Regelung zum SGB IX das Merkzeichen GL beantragen können.